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Schulbegleiter:innentraining autismus Köln/Bonn e.V.

In Kooperation von autismus Köln/Bonn e. V. und der Universität zu Köln, KiJu Hochschulpsychotherapieambulanz Köln wurde ein Training für Schulbegleiter:innen zu Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) im Kinder- und Jugendalter entwickelt und während zwei Durchläufen im Rahmen einer Dissertation evaluiert. Dank der Förderung der KastanienHof Stiftung und zwei weiterer Stiftungen konnten in 2021 zwei Trainings für insgesamt 40 Schulbegleiter:innen geplant und durchgeführt werden.

ASS ST – Das Schulbegleitertraining fand im April und Oktober als Onlineseminar per Videoübertragung in den Oster- und in den Herbstferien statt. Der erste Trainingsblock bestand jeweils aus insgesamt vier Seminartagen mit je sechs Stunden, samt zwei Supervisionsterminen in Kleingruppen im Abstand von zwei Wochen.

Kinder und Jugendliche mit ASS sind die größte Gruppe derer, die Schulbegleitung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe und der Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Im Schulalltag zeigt sich jedoch immer wieder, wie wenig inhaltliches Wissen bei den Begleitenden vorhanden ist. So hatte auch fast die Hälfte der Seminarteilnehmenden aus der 1. Klasse Grundschule über die Förderschule bis hin zur Oberstufe Gymnasium vor dieser Tätigkeit als Schulbegleitung keine bis wenig Erfahrung mit der Arbeit mit autistischen Schüler:innen – es besteht ein großer Fortbildungsbedarf.

Für die Tätigkeit als Schulbegleitung gibt es weder eindeutige Zulassungskriterien noch verpflichtende Weiterbildungsstandards zur nachträglichen Qualifizierung. In der Regel handelt es sich um pädagogische oder ungelernte Fachkräfte, die Erfahrungen im pädagogischen Bereich sammeln wollen.

Übergeordnetes Ziel des Trainings ist die Qualifikation der Teilnehmenden, indem sie konkretes theoretisches Fachwissen zu ASS bei Kindern und Jugendlichen erlangen. Sie bekommen einen praktisch verhaltenstherapeutischen Methodenkoffer an die Hand, mit dem sie die Kinder und Jugendlichen adäquat fördern und betreuen können. Die Teilnehmer:innen lernten und erprobten bei den Seminartagen fundierte Handlungsweisen, wie sie als Schulbegleitung fachgerecht zur Teilhabe der Kinder- und Jugendlichen am Unterricht und schulischen Freizeitaktivitäten beitragen können. Sie lernten rechtliche Grundlagen ihrer Tätigkeit und bekamen eine stärkende Klarheit über ihre Aufgaben und ihre Rolle in der Schule und im Schulsystem.

Es gab Videos von Fallbeispielen aus der Therapie, was die Seminarteilnehmer:innen als äußerst lehrreich empfanden. Aus ihrem Feedback geht hervor, dass ihnen das Wissen über das Störungsbild hilft das Verhalten des Kindes besser verstehen und einordnen zu können. Bei Problemverhalten könnten sie auf Grundlage dieses Hintergrundwissens nun anders eingreifen.

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